Methoden im Kunstunterricht

Begriffe

Wenn von Methoden im Kunstunterricht gesprochen wird, sollte zunächst die Unterscheidung in (fachspezifische) Unterrichtsmethoden und (unterrichtsspezifische) Fachmethoden berücksichtigt werden, auch wenn die beiden nicht immer deutlich voneinander getrennt werden (können).

Mit dem Begriff Fachmethoden können beispielsweise Analysemethoden, Kreativtechniken zur Ideenfindung aber auch jegliche handwerklichen Techniken beschrieben werden.
Sprechen wir von Unterrichtsmethoden, meinen wir Organisationsformen von Lehr-Lernprozessen, wie das Stationenlernen, Gruppenpuzzle, Placemat und viele andere. Abzugrenzen davon sind wiederum Sozialformen, die die Beziehungsstruktur bzw. Interaktionsformen der am Unterricht Beteiligten beschreiben bzw. bestimmen. So werden üblicherweise folgende Sozialformen unterschieden:

  • Einzelarbeit
  • Partnerarbeit
  • Gruppenarbeit
  • Gemeinsamer Unterricht im Plenum, auch als Klassenunterricht oder „Frontalunterricht“ bezeichnet

Eine Methode wie beispielsweise das Stationenlernen kann in unterschiedlichen Sozialformen konzipiert und durchgeführt werden.

Auswahl von Methoden

Keine Methode ist gut oder schlecht. Über den Wert lässt sich nur im Zusammenhang mit ihrer Anwendung entscheiden”

Fritz Seydel, Es gibt keine guten Methoden. Methodisches Handeln im Kunstunterricht. K+U 304/305/2006 S. 5

Die eine „richtige“ Methode gibt es genauso wenig wie ein Patentrezept für gelungenen Unterricht. Methoden sind immer kontextabhängig und eingebettet in komplexe Unterrichtsarrangements. Bei der Auswahl von Methoden für den Unterricht ist es daher entscheidend, sich vorab über die relevanten Faktoren und deren Abhängigkeiten voneinander klar zu werden. Folgende Fragen können bei der Unterrichtsplanung hinsichtlich der Methodenwahl hilfreich sein:

  • Eignet sich die Methode für meine Lerngruppe?
  • Können die festgelegten Ziele damit erreicht werden?
  • Passt die Methode zum Lerngegenstand (Inhalt)?
  • Leistet die Methode einen Beitrag zur Kreativitätsförderung?
  • Kann mit der Methode differenziert werden?
  • Wird sie dem Anspruch an individuelle Förderung und Inklusion gerecht?
  • Fördert die Methode das eigenverantwortliche / selbstorganisierte oder kooperative Lernen?
  • Passt die Methode zu den räumlichen, zeitlichen Gegebenheiten?
  • Welche für die Umsetzung der Methode nötigen Materialien / Medien sind bereits vorhanden oder müssten neu erstellt bzw. organisiert werden?
  • Stehen Aufwand und Nutzen in einem angemessenen Verhältnis?
  • Passt die Methode auch zu mir als Lehrperson?

Grundsätzlich ist außerdem auf ein angemessenes Verhältnis von Varianz und Kontinuität zu achten um mit verschiedenen Methoden den unterschiedlichen individuellen Voraussetzungen der Schüler*innen gerecht zu werden und gleichzeitig aber auch eine gewisse „Verlässlichkeit“ und Sicherheit für die Lernenden zu gewährleisten. Mit einem unreflektierten „Methodenfeuerwerk“ ist niemandem geholfen, auf den gut durchdachten, funktionalen Einsatz im jeweiligen Unterrichtskontext kommt es an.

Methoden für den Kunstunterricht – eine Auswahl

Stationenlernen

Skizzenbucharbeit

…weitere folgen

 

Literatur und Linktipps:

Methodenpool Kersten Reich, Uni Köln – umfassende Informationen zu Methoden im Unterricht

Schoppe, Andreas: Bildzugänge. 2011

KUNST+UNTERRICHT 304/305 (2006): Methoden im Kunstunterricht

KUNST+UNTERRICHT 407/408 (2016): Miteinander

 

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