Übersicht zu RLP aller Bundesländer
Grundlegende Hinweise zur Kompetenzorientierung im Unterricht hier
+++ ACHTUNG: Mit Einführung der neuen Rahmenlehrpläne in Berlin sind die unten stehenden Ausführungen u.U. nicht mehr aktuell +++
Fachspezifische Kompetenzmodelle – RLP Berlin
Kompetenzmodelle sind abhängig vom jeweiligen Fach und verfolgten Zielen. Da sich die Kunstpädagogik heute in unterschiedlichsten Ansätzen darstellt (Bildorientierung, Künstlerische Bildung, Ästhetische Forschung usw., vgl. z.B. den Text von G. Peez 2007) variieren Zielsetzungen, pädagogische Begründungen — und damit zwangsweise auch Kompetenzmodelle — des Kunstunterrichtes entsprechend.
Auch in den Rahmenlehrplänen (RLP) für Berlin werden unterschiedliche Kompetenzmodelle für Sek I und Sek II herangezogen: Der RLP Berlin Sek I spricht von „ästhetisch-künstlerischer Kompetenz“, welche in die Teilbereiche Produktion, Rezeption und die dazwischen vermittelnde Reflexion gegliedert wird. (RLP Berlin Sek I 2006, S.12)
In der gymnasialen Oberstufe dagegen ist von Bildkompetenz die Rede, die sich in fünf zentrale Handlungsfelder aufgliedert: „Bilder imaginieren“, „Bilder machen“, „Bilder wahrnehmen“, „Bilder verstehen“ und „Über Bilder kommunizieren“. (RLP Berlin Gymnasiale Oberstufe 2006, S.10).
Reflexion taucht hier nicht mehr als eigenständiger Kompetenzbereich auf; die ausgewiesenen Standards gliedern sich in Produktion und Rezeption (ähnlich wird dies in den BDK-Standards für das Fach Kunst gehandhabt).
Der Übergang von der Sek I zur Sek II ist damit geprägt von einer Lücke zwischen den Anforderungen am Ende der 10. Klasse / MSA und den im RLP beschriebenen Eingangsvoraussetzungen für die gymnasiale Oberstufe. Das Problem verschärft sich mit dem Wegfall der 11. Klasse an Gymnasien / Einführungsphase noch zusätzlich.
Konkretisierung in Standards
Die im Kunstunterricht zu erwerbenden Kompetenzen werden durch die im RLP beschriebenen Standards konkretisiert. Diese Standards sind quasi Puzzleteile zum Erwerb der übergeordneten Kompetenzen, sie dienen der konkreten Beschreibung einzelner Aspekte der zu erwerbenden Kompetenzen.
Im RLP werden sie für verschiedene Niveaustufen beschrieben und gleichzeitig festgelegt, wann welcher Standard auf welchem Niveau erreicht werden soll. So ermöglichen Standards Vergleichbarkeit und Evaluation und werden außerdem der Idee kumulativer Lernprozesse gerecht. Sie sind inhaltsunabhängig formuliert.
Standards können mithilfe entsprechender Operatoren direkt in Aufgabenstellungen umgesetzt werden. Ein Beispiel dafür bietet die hier als pdf abrufbare Tabelle, die die für die Sek I zu erreichenden Standards möglichen Aufgaben zum Thema Street Art gegenüberstellt.